Bierlexikon: Gose, ein uriges Bier aus Goslar

Es gibt immer wieder Besonderheiten beim Bier brauen und in der Geschichte der Bierherstellung. So verhält es sich auch mit der Gose die einen sehr alten und eigenständigen Biertyp darstellt. Die Gose ist ein Bier was heutzutage mit obergäriger Hefe vergoren wird. Früher enstand die Gose durch spontane Vergärung, weil man ja noch keine Hefereinzucht kannte. Als Besonderheit hat es, ähnlich wie die Berliner Weiße oder das belgische Geuze, ein saueren Geschmack. Dieser stammt daher, dass beim Bier brauen auch Milchsäure-Bakterien zugefügt werden. Zusätzlich werden bei der Herstellung der Gose auch Koriander und Salz hinzugefügt. Beim Brauen werden Weizenmalz, Gerstenmalz und Hopfen verwendet. So entspricht die Gose von der Art der Bierherstellung nicht dem deutschen Reinheitsgebot von 1516. Die Gose ist unfiltriert und wird daher naturtrüb ausgeschenkt.

Bier brauen in Goslar im Harz

Die Gose stammt ursprünglich aus Goslar im Harz. Durch Goslar fließt das Flüßchen Gose, daher stammt wohl auch der Name der besonderen, alten Bierspezialität. Angeblich soll Kaiser Otto III die Gose schon im Jahre 996 genossen haben. Im Mittelalter verbreitete sich die Gose, das Goslarisch Bier, von der Kaiserpfalz Goslar aus in das gesamte Harzgebiet. Es wurde ein regelrechter Exportschlager. Von dort aus auch weiter nach Sachsen. In der Gegend um Dessau und Halle gab es verstärkte Vorkommen. Etwa 1738 hat sie dann auch in Leipzig einzug gehalten. Leipzig entwickelte sich beim Thema Bier brauen zur sogenannten „Gosenstadt“. In seiner Heimatstadt Goslar war das Bier und die Art dieses Bier zu Brauen lange Zeit in Vergessenheit geraten. Erst seit dem Jahr 2009 gibt es wieder in Goslar eine Gose-Brauerei die sich dem Bier brauen der traditionellen Biersorte widmet.

Gose Pur oder mit Sirup

Gose wird ähnlich der Berliner Weiße in verschiedene Varianten getrunken. Sie ist ähnlich der Berliner Weiße leicht säuerlich und erfirschend. So geniesst man die Gose pur, mit Himbeer-Saft oder mit einem speziellen Kümmel-Schnaps.

Die Gose richtig geniessen

Die Gose sollte kalt aber nicht eiskalt genossen werden. Der Geschmack der Gose kann sich so am besten entfalten. Die bei der Bierherstellung anfallende Hefe, die sich in der Flasche abgesetzt hat, sollte leicht aufgewirbelt und mit ins Glas eingeschenkt werden. Sie gehört zum Geschmackserlebnis einfach dazu.

Seit einigen Jahren gibt es Goslar wieder eine Gosen-Brauerei, das Brauhaus Goslar. Im Angebot der Brauerei gibt es eine helle Gose und ebenfalls mit dunklem Malzanteil eine dunkle Gose.

Informationen zum Gose Brauhaus in Goslar und dem Ritterguts Gose in Leipzig.