Nun ist das zweite Bier hier im Solling entstanden. In Vorfreude auf den schönen Herbst hier im Weserbergland habe ich mich entschlossen ein etwas stärkeres, kräftiges Bier für die schönste Jahreszeit, den Herbst zu brauen. Das Bier soll den herben Charakter des Herbstes rüberbringen. Als Anlehnung an das schöne Farbenspiel in der herbstlichen Natur, den bunten, rötlichen Blätterfarben, soll natürlich auch mein „Goldener Herbst“ die Farben verkörpern. Hierzu habe ich die Malzgabe entsprechen ausgewählt und angepasst. Der kräftige Charakter des Bieres wird durch den etwas höheren Alkoholgehalt bestimmt. Auch der Hopfen soll in diesem starken Schluck besondere Bedeutung bekommen. Die Kohlensäure lege ich nicht zu kräftig an, ein herbstliches Bier soll nicht die pure Erfrischung darstellen, sondern eher besinnlich Wirken.
Rötlich schimmernd und kräftig
Die Malzschüttung soll den Herbstcharakter verstärken. Was liegt da näher als eine rötliche Farbe des Bieres anzustreben. Für diesen Zweck habe ich für das Bier „Goldener Herbst“ nur zwei Malz verwendet. Für den Körper und die kräftige Stammwürze nehme ich natürlich wieder Pilsener Malz. Das Pilsener Malz ist ja das Standard Malz, hier in meiner Heimbrauerei. Für den roten Farbton und eine gewisse zusätzliche Vollmundigkeit dient mir in diesem Sud das Carared Malz von Weyermann.
Kräftig im Körper mit hoher Stammwürze
Das Bier Goldener Herbst soll ja leicht wärmend und kräftig sein. Deswegen habe ich die Stammwürze auch höher ausgewählt. Es soll allerdings auch keine Bockbier darstellen, sondern eher noch ein normal trinkbares Bier. Deswegen habe ich die Stammwürze des Bieres auf 14 % eingestellt. Damit liegt es in dem Bereich vergelichbar mit den Festbieren der Brauindustrie. Die Malzsüße soll durch viel Hopfen ausgeglichen werden.
Kräftige Hopfengabe
Dank des relativ weichen Wassers kann ich auch ein etwas hopfenbetontes Bier probieren. Dieses Bier bekommt als Gegenpol zur kräftigen Malzsüße eine wirklich kräftige Hopfengabe. Ich strebe hier reinrechnerisch um die 150 IBU an. Das im Vergleich zu einem normalen Pils schon eine kräftige Hausnummer. Ich verwende hier zwei Hopfensorten: Hallertauer Mittelfrüh und den sehr kräftigen Hopfen Herkules. Es gibt zwei Hopfengaben zum Kochbeginn und direkt am Ende des Kochens um das Aroma des leckeren Hallertauer Mittelfrüh in das Bier zu bekommen.
Untergärige Hefe
Diesmal habe ich für das Bier eine untergärige Hefe verwendet, die ein sehr saubere und neutrale Vergärung fördern soll. Die obergärigen Hefe erzeugen immer ein recht komplexes Geschmacksbild. Beim Bier Goldener Herbst möchte ich aber diesmal eine nicht ganz so betontes Geschmackserlebnis. Daher meine Wahl der Hefe. Ich verwende hier die Trockenhefe Fermentis Saflager S-23. Mit dieser Hefe hatte ich bisher noch nicht gebraut, daher ist es umso spannender wie die Gärung des Bieres verläuft. Häufig verwende ich die S-33 Hefe.
Zutaten Goldener Herbst
Diese Liste zeigt dir die Zutaten für etwa 12 Liter Bier „Goldener Herbst“:
- Pilsener Malz 4,15 kg
- Weyermann Carared 0,25 kg
- Hallertauer Mittelfrüh Rohhopfen 100 g
- Herkules Rohhopfen 50 g
- Fermetis Saflager S-23 zwei Beutel
Maischablauf Goldener Herbst
Auch bei diesem leckeren Herbstbier habe ich mit meinem typischen Standardmaischprogramm gearbeitet. Der Ablauf hat sich über zahlreiche Brauvorgänge sehr bewährt.
- Einmaischen bei 50° Celsius
- 50° Rast 5 Minuten
- 55° Rast 15 Minuten
- 66° Rast 30 Minuten
- 73° Rast 30 Minuten
- 78° Rast 5 Minuten, wenn Jod-neutral dann abläutern
Hopfengabe für das Herbstbier
Das Würzekochen habe ich mit 60 Minuten veranschlagt. Um eine Kochzeit von 60 Minuten zu erreichen, gebe ich den Bitterhopfen beim Kochstart in meine Würzepfanne. Hier kommen 50 Gramm Hallertauer Mittelfrü und 50 Herkules in meinen Kochtopf. Zum Kochende, also kurz vor dem Abseihen, gebe ich dann noch die restlichen 50 g vom Hallertauer Mittelfrüh Hopfen hinein.
Hopfenseihen und Abkühlen vom Bier Goldener Herbst
Nach dem Ausfiltern des Hopfen (Hopfenseihen) lasse ich die Würze kühlen. Ist die Würze dann unter einer Temperatur von 25 ° streue ich meine Trockenhefe auf die Bierwürze. Am besten ist es die Hefe hier großflähig zu verteilen. Nach einer guten Belüftung der Würze kommt die Gärung schnell an. Das bedeutet, dass die ersten zarten Schaumflecken auf der Oberfläche der Bierwürze zu sehen sind. Ein gutes Zeichen das die Hefe Fermentis Salflager S-23 ihre Arbeit aufgenommen hat.