Das Abläutern dient dem Ziel, die festen Bestandteile des Malzes von den flüssigen also der Bierwürze zu trennen. Hierbei macht sich der Bierbrauer zu nutze, dass das Malz Spelzen hat. Diese bilden ja schon einen natürlichen Filter. Bei meiner Methode mit der Stoffwindel kommt das nicht so sehr zu Tragen. Hier verwenden wir ja die Windel als Filter. Bei anderen Heimbrau Methoden aber auch bei großen Brauereien nutzt man diesen Effekt dann stärker.
Zum Abläutern präperieren wir unseren Eimer. Wir spannen die Windel über die Bottichöffnung. Damit die Windel fixiert wird, benutzen wir einige Wäscheklammern. Hier sollte man lieber mehr als zu wenig nehmen. Das eingeweichte Malz hat schliesslich einiges an Gewicht zugelegt. Nichts ist ärgerlicher, wenn einem das Filtertuch (Windel) nach getaner Arbeit, dann wieder in die Bierwürze rauscht. Ist mir leider hin und wieder passiert. Es ist zwar keine Tragödie, aber man muss halt die ganze Arbeit nochmal erledigen und das verlängert die Zeit des Bier brauens.
Zum Umfüllen der Maische in die Stoffwindel verwende ich den großen Messbecher. Hat man eine sehr große Kaffee- oder Teetasse so kann man auch diese verwenden. So überführt man Schritt für Schritt die Maische in unseren provisorischen Filter. Hier muss man keine zeitlichen Rekorde brechen und auch hier tut man gut daran etwas Geduld aufzubringen. Es immer gut die Bierwürze aus der Maische ablaufen zu lassen, bis man wieder ein Schwung Maische in die Windel bugsiert. Gerade zum Ende hin, wenn man schon die meiste Maische in der Windel hat, fließt die Würze immer langsamer ab. Übrigens sollte man hier die Würze selber ablaufen lassen. Presst man das eingeweichte Malz zu stark in die Windel, kann es vorkommen, das sich zuviele Bestandteile lösen, die wir nicht in unserem Sud haben wollen. Ich Veranschlage für das Abläutern immer gut 1,5-3 Stunden.
In der Maische die in unserer Windel sich gesammelt hat, befinden sich noch wertvolle Bestandteile die wir in unser Bier übernehmen möchten. Wir wollen nun noch einge Bestandteile lösen. Diesen Vorgang bezeichnet man in der Brauerei die Nachgüsse. Um die Bestandteile möglichts gut zu lösen, brauchen wir sehr warmes Wasser. Die Temperatur für die Nachgüsse sollten mindestens 78° betragen. Doch Vorsicht: Auch hier sollten die 80° in keinem Fall überschritten werden. Die Wassermenge ist abhängig vom Bierrezept. Für dieses Mal Bier brauen würde ich eine Wassermenge von 8 Litern veranschlagen. Ist man fortgeschrittener, kann man auch mit der Würzespindel nachmessen wie weit man die Nachgüsse führt. Für das erste Mal Bier brauen denke ich, ist es aber ok wenn wir nicht 100% auf Wirtschaftlichkeit brauen.
Das um die 78° heisse Wasser gießen wir vorsichtig über die Maische in unserer Stoffwindel. Der Vorgang wird in der Brauerei als Anschwänzen bezeichnet. Das Anschwänzen klappt ganz gut mit einem Löffel über den wir das heiße Anschwänz-Wasser langsam fließen lassen. Eine Abseihkelle (Löffel mit kleinen Löchern) klappt übrigens noch besser.
Haben wir nun unser ganzer Anschwänzwasser über der Maische verteilt, können wir langsam unseren Brautopf für die nächsten Schritte vorbereiten. Als nächstes kommt nun das Würzekochen. Hierzu reinigen wir unser Brautopf. Es muss nicht klinisch rein sein, aber die festen Bestandteile vom Malz usw. sollten gut entfernt werden.
Nun ist schon ein großer Teil der schwierigen Abläufe beim Bier brauen erledigt.
Weiter geht es mit dem Würzekochen. Hier haben wir wenig zu tun und es ist mehr ein zuschauen und auch die Nase bekommt dann einiges geboten.