Zum ersten Mal Heimbrauen – Teil 3: Die Maischarbeit

Zum Einmaischen füllen wir unseren Brautopf mit 12 Liter Wasser. Dieses erhitzen wir auf die Einmaischtemperatur von 48° Celsius. Hierbei kann es von Vorteil sein mal zu testen wie warm unser Warmwasser aus der Leitung ist. Teilweise hat es schon eine brauchbare Temperatur. Ansonsten heizen wir mit unseren Einkochtopf auf die erforderliche Temperatur.

Einmaischen wollen wir bei 45° Celsius. Das ist besonders wichtig beim Bier brauen mit Weizenmalz. Wir heizen aber auf 48° auf, weil das kalte geschrotete Malz die Gesamttemperatur etwas senkt. Haben wir die korrekte Temperatur erreicht, schütten wir unser geschrotetes Malz langsam hinzu. Achtung, das Ganze staubt ziemlich. Haben wir alles Malz in unserem Brautopf, stellen wir unseren Timer auf 5 Minuten. Solange wollen wir bei der Temepratur rasten. Wobei wir mit dem langen Löffel öfter mal die Maische umrühren. Nicht zu hektisch, um nicht unnötig Sauerstoff einzubringen, aber doch so das alle gut vermengt ist. Nun haben wir das Bier brauen gestartet.

Sind die 5 Minuten um, stellen wir die Heizung des Brautopfes an. Wir wollen jetzt auf die nächste Rasttemperatur von 55° aufheizen. Wir rühren also die Maische weiterhin langsam um. Dabei überpüfen wir in regelmäßige Intervallen die Temperatur. Sie darf nicht über 55° steigen. Wir müssen allerdings berücksichtigen, dass die Temperatur in der Maische durchaus etwas unterschiedlich sein kann. Ich rühre daher immer leicht in der Maische und messe währenddessen die Temperatur. So kann man es verhindern an einer „kalten“ oder „warmen“ Stelle zu messen. Bei meinem Brautopf dauert das Aufheizen dieser Maische-Menge von 45° auf 55° Celsius gute 7 Minuten.

Haben wir die 55° Celsius erreicht kommt wieder eine Rastzeit von 10 Minuten. Wir stellen also unseren Timer auf 10 Minuten. Das ist nun die sogenannte Eiweiß-Rast. Sie kann die Haltbarkeit und den Schaum des Bieres verbessern. Bei heutigen Malz kann sie fast weggelassen werden, ein Teil beim Bier brauen wurde schon vorab in der Mälzerei erledigt. Ich halte eine kurze Eiweiß-Rast, so um die 10 Minuten, für nicht verkehrt.

Nach dem die 10 Minuten der Eiweiß-Rast um sind, heizen wir unserem Brautopf wieder an. Wir wollen nun die nächste Temperatur-Stufe erreichen. Wir heizen also bis 66° auf. Das Vorgehen ist ähnlich wie davor. Heizung an, immer etwas rühren und vor allen öfter die Temepratur überprüfen. Also müssen wir bei unserer Bierherstellung immer genau die Temperatur beachten. In diesem Fall 66° das ist die Maltoserast. Hier ist man übrigens im deutlichen Vorteil mit einem elektronischen Digital-Thermometer. Das Aufheizen von 55° bis 66° dauert mit meinem Brautopf gute 8 Minuten.

Haben wir jetzt die 66° erreicht schalten wir die Heizung aus. Wir können nun etwas umrühren, sollten aber unseren Timer diesmal auf 30 Minuten schalten. Die Maltoserast wollen wir solange einhalten. Die Maltoserast ist wichtig speziell für den Biertyp. Ganz einfach gesagtt bestimmen wir hier den Vergärungsgrad des Bieres. Also ein wichtiger Punkt bei der Bierherstellung. Halten wir eine sehr lange Maltosrast, haben wir einen höheren Vergärungsgrad. Das selbstgebraute Bier wird weniger süß, es hat weniger Körper. Durch den höheren Vergärungsgrad enthält es prozentual mehr Alkohol.

Ist nun die Zeit der Maltose-Rast abgelaufen, also 30 Minuten rum, heizen wir auf die nächste Stufe hoch. Diesmal wollen wir 73° Celsius erreichen. Wieder rühren wir des öfteren um und kontrollieren ganz genau die Temperatur.

Haben wir 73° erreicht stellen wir unseren Timer auf 30 Minuten. Solange soll die erste Verzuckerungsrast dauern. Hier wird die restliche Malzstärke zu Dextrin umgewandelt. Das gibt dem fertigen Bier eine schöne Vollmundigkeit.

Sind die 30 Minuten der Verzuckerungs-Rast vorüber können wir den Jod Test machen. Wir wollen hiermit feststellen ob die Stärke des Malzes größtenteils aufgelöst worden ist. Wir nehmen eine möglichst weiße Untertasse und tröpfeln etwas von unserer Maische herauf. Nach kurzem Warten und abkühlen lassen können wir nun das Jod N50 rauftropfen. Verfärbt sich das eintropfte Jod ins schwarze ist noch ungelöste Stärke in unserer Maische vorhanden. Das heißt wir müssen die Verzuckerungs-Rast noch verlängern. Den Teller mit der Jod-Probe schütten wir in den Ausguss, in keinem Fall ins Bier zurück.

Ist unser Jod Test nun erfolgreich verlaufen, sprich es verfärbt sich nicht oder nur noch wenig ins Schwarze heizen wir den elektrischen Brautopf ein letztes Mal weiter an. Wir möchten nun 78° Celsius erreichen. Hierbei gilt besonders aufzupassen. Niemals über 80° aufheizen! Das kan  nämlich bewirken, dass sich doch noch Stärke löst. Diese hat aber beim weiteren Bier brauen nichts verloren.

Nach guten 4-5 Minuten müßten wir die 78° erreicht haben. Wir rühren jetzt nur noch kurz um und lassen dann die Maische sich etwas absetzen. Wir stellen den Timer jetzt nochmal auf 10 Minuten.

Nun können wir alles vorbereiten zum Abläutern. Wir haben nun schon den „anspruchsvollsten“ Teil beim Bier brauen hinter uns. der Rest besteht mehr aus abwarten.

Teil 4 das Abäutern

 

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