Bierlexikon: Zwickl oder auch Kellerbier

Zwicklbier, wird auch Zwickl oder Kellerbier genannt. Es ist ein hefetrübes und ungefiltertes Bier es ensteht direkt nach dem Bier brauen, ist also noch ein junges Bier. Ein Bier ganz am Anfang der Reifung, also kurz nach dem Start der Bierherstellung.

Der Name des Bieres leitet sich vom Zwickelhahn ab. Ein Hahn am Gärbehälter aus dem eine Probe des Jungbieres entnommen werden kann. Der Vorgang wird und wurde auch Zwickeln genannt.

Beim Bier brauen wurde das Zwickelbier vom Braumeister vor dem Filtrieren und dem Abfüllen aus dem Zwickelhahn gezapft. Anhand dieser Probe konnte der Braumeister die Qualität der Biersorte prüfen. Meist hatte nur der Braumeister selber den Schlüssel zum Zwickelhahn da das Bier ja noch nicht versteuert ist. Der Zwickelhahn ist eine Vorrichtung am Gärtank. Mit ihm können Proben des reifenden, unfiltrierten Bieres entnommen werden. Das Zwickeln gehört, das kann man sich sehr gut vorstellen, zur Lieblingsarbeit des Braumeisters und ist ein besonders schöner Augenblick beim Bier brauen. Ist doch dieser erste Eindruck die Bestätigung von einem gelungenem Brauprozeß.

Mittlerweile hat sich bei der Bierherstellung der Begriff Zwickel- oder Kellerbier für eine ungefilterte Bierspezialität durchgesetzt. Das Bier kann sowohl untergärig oder aber auch obergärig gebraut worden sein. Das Zwickl ist ein Bier das ohne eine lange Nachgärung in Flaschen gefüllt wird. Es wird nicht gespundet und hat daher einen recht geringen Kohlensäuregehalt. Durch die im Bier vorhandene Hefe und das unpasteurisierte Verfahren schmeckt es recht vollmundig und ebenfalls noch sehr frisch. Viele Biermarken bieten heute wieder eine Version des Zwickl an. Das Zwickl zählt zu den von den gewieften Marketingbuden neueingeführten Biersorten. Zwickl als solches ist allerdings keine neue Biersorte. Dennoch ist interessant, dass viele Brauereien diese Sorte aktuell anbieten. Es lohnt sich aber auch: Ein Zwickl ist ein erfrischendes Bier, nicht nur für den Durst im Sommer.

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