Weizenmalz – nicht nur gut im Weizenbier

In vielen meiner Sude verwende ich gerne Weizenmalz. Nicht nur um Weizenbier brauen zu wollen. Weizenmalz hat bei der Bierherstellung viele Vorteile, aber auch einige Nachteile.

 

Die Brauindustrie braut nur Weizenbier und Kölsch

Bei der Bierherstellung in der Brauindustrie wird Weizenmalz hauptsächlich für Weizenbier und Kölsch, teilweise auch in Alt-Bieren, verwendet. Also nur in obergärigen Biertypen was laut dem Deutschen Reinheitsgebot von 1516 festgelegt ist. Zumindestens gilt dieses für Deutschland.

Nachteile beim Brauvorgang

Bei der Bierherstellung selber hat Weizenmalz Nachteile. Weizenmalz hat im Gegensatz zu Gerstenmalz keine Spelzen. Spelzen sind die Hülsen des Getreides. Beim Abläutern des Bieres, also beim Trennen der festen von den flüssigen Bestandteilen, bilden die Spelzen eine Art Filter. Die Spelzen setzen sich im Läuterbottich ab, und die Würze kann dadurch gut ablaufen. Anders beim Weizenmalz da die Spelzen fehlen dauert die Läuterarbeit länger. Beim Bier selber brauen nimmt man von daher möglichst einen nicht zu hohen Weizenmalz-Anteil. Wobei laut Biergesetz muss in einem echten Weizenbier eine Malzschüttung von mindestens 50% Weizenmalz enthalten sein.

Vorteile beim Bier

Das fertige Bier schmeckt mit dem Weizenmalz Anteil meist vollmundiger. Das Weizenmalz hat vor allem einen positiven Effekt auf die Schaumhaltigkeit. Der typische Weizenbier-Geschmack wird allerdings auch sehr stark durch die obergärige Hefe bestimmt. Möchte man die bananigen oder fruchtigen Noten eines Weizenbieres in seinem Bier haben braucht man auch die spezielle Weizenbier-Hefe. Für den Heimbrauer gibt es die speziellen Hefen in flüssiger Form oder auch als Trockenhefe.

Weizenbierhefe

Ich habe mit den Trockenhefen sehr gute Erfahrungen gemacht. Zum einen habe ich die Hefe von Fermentis Safbrew WB-06 ausgestestet. Aber auch die Danstar Munich Wheat hatte gute Ergebnisse erzielt. Ich kann beide Hefen empfehlen. Wobei die Danstar Munich Wheat mir noch etwas „bayerischer“ vorkam.

Weizenmalz – ich mag es

Abschließend kann ich nur sagen, ich mag Weizenmalz. Beim Bier selber brauen verwende ich es immer wieder gerne, nicht nur um Weizenbier zu brauen. Es kann auch „normale“ Biere geschmacklich und von der Schaumstabilität her, aufmotzen. Es lohnt sich also die Schwierigkeiten bei der Bierherstellung in Kauf zu nehmen.

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